Welche Unternehmen werden sich auf der neuen Fläche ansiedeln?
Welche Unternehmen sich auf der neuen Fläche ansiedeln künftig ansiedeln werden, steht aktuell noch nicht fest. Denn erst wenn der Bebauungsplan rechtskräftig ist und somit eine kurz- und mittelfristige Bebauung ist Aussicht gestellt werden kann, können Ansiedlungsinteressenten Planungssicherheit erlangen.
In den vergangenen fünf Jahren haben den Standort jedoch über 40 Anfragen erreicht, überwiegend aus den Branchen Papier, Recycling von Kunststoffen, neuen synthetischen Werkstoffen, Wasserstofferzeugung und -verteilung sowie Energiespeicher. Dabei kamen 80% der Anfragen von deutschen Unternehmen. Internationale Anfragen erreichen uns größtenteils aus Spanien, Japan und Norwegen.
Sobald konkrete Vorhaben feststehen, informieren wir aktiv über unsere Webseite und die Presse darüber.
Unter welchen Kriterien wird die Ansiedlung der Unternehmen getroffen?
Es werden nur Unternehmen angesiedelt, die in das Gesamtkonzept des Industrie Centers Obernburg passen und zur gemeinsamen Finanzierung und Stabilität des Standortes beitragen.
Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die künftige Vielfalt gelegt, sprich auf eine breitere Aufstellung des derzeitigen Branchenmixes im Industrie Center Obernburg. Denn aktuell ist der Standort sehr stark von der Automobilindustrie abhängig. Durch eine vielfältigere Branchenansiedlung können in Zukunft die Risiken bei wirtschaftlichen Schwankungen innerhalb einer bestimmten Branche reduziert werden.
Woher kommen die Fachkräfte für neu angesiedelte Unternehmen?
Bereits seit 85 Jahren bildet das ICO junge Menschen in über 20 verschiedenen technischen und kaufmännischen Berufen aus (derzeit ca. 250 Auszubildende). Der Großteil der jungen Kolleginnen und Kollegen bleibt nach ihrer Ausbildung in den Unternehmen am Standort.
Zudem besteht mit der Technischen Hochschule Aschaffenburg seit vielen Jahren eine enge Kooperation bei der Ausbildung des akademischen Nachwuchses. Dieses Ausbildungsangebot möchten wir auch in Zukunft weiterhin stark aufstellen um für junge Führungskräfte in der Region attraktiv zu bleiben.
Darüber hinaus nutzen viele Menschen nach ihrer beruflichen Ersterfahrung in weiter entfernten Regionen die Möglichkeit zurückzukehren, um hier z.B. mit kürzeren Arbeitswegen eine attraktive Work-Life-Balance zu finden. Neuansiedlungen bieten hier interessante berufliche Perspektiven.
Mehr zur Attraktivität der Karriereregion Bayerischer Untermain erfahren Sie auch unter der Kampagne "Wo, wenn nicht hier!" der Initiative Bayerischer Untermain.
Wird die neue Fläche an die angesiedelten Unternehmen verkauft?
Im Rahmen von Ansiedlungen verkauft die Mainsite grundsätzlich keine Flächen, sondern verpachtet diese oder vergibt sie im Erbbaurecht.
Warum zielt die Erweiterung auf eine Fläche dieser Größe ab?
Um Ansiedlungen zu gewinnen, die den Standort ICO langfristig stabilisieren ist eine Mindestflächengröße zum Aufbau entsprechender Betriebe notwendig.
Warum wird das Gelände nicht in kleinen Schritten erweitert?
Um Planungssicherheit im Ansiedlungsverfahren zu erlangen ist es notwendig die gesamte Fläche in einem zu erschließen.
Die ungleiche und vielschichtige Struktur des Geländes, welches sich aus der vorherigen Nutzung ergibt (z.B. als Kiesgrube), kann aufgrund gesetzlicher Vorgaben nur durch die Umlagerung von lokal vorhandenen Materialien (z.B. Sand und Kies) innerhalb des Geländes, d.h. nur unter Einbeziehung der gesamten Fläche ausgeglichen werden.
Warum können bereits bestehende Flächen und Leerstände auf dem Gelände des ICO nicht für Neuansiedlungen genutzt werden?
Die aktuellen ICO-Flächen sind derzeit zu ca. 99% ausgelastet. Mainsite optimiert laufend und vor allem im Zuge von Neuansiedlungen die Flächennutzung und verdichtet soweit es technisch und genehmigungsrechtlich möglich ist.
Für die nachhaltige Stabilisierung des Standortes sind jedoch vor allem größere Ansiedlungen relevant, die in den meisten Fällen einen höheren Flächenbedarf haben.
Bei den wenigen vorhandenen Leerständen handelt es sich um einzelne und nicht zusammenhängende kleinere Flächen, die nur sehr eingeschränkt nutzbar sind. Sie sind für die Ansiedlung von Unternehmen mit Produktionsanlagen deshalb ungeeignet.
Warum wird keine Nutzfläche durch Aufstockung gewonnen?
Eine Erweiterung der Nutzflächen in die Höhe ist aus genehmigungsrechtlichen und statischen Gründen im Regelfall nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich.
Die Aufstockung eines Betriebsgebäudes ist bei laufendem Produktionsbetrieb technisch nahezu unmöglich. Zudem verbietet in den meisten Fällen die Statik der Gebäude eine Aufstockung, insbesondere bei der Unterbringung schwerer Produktionsmaschinen.
Warum werden neue Unternehmen nicht erst dann angesiedelt, wenn bestehende Unternehmen den Standort verlassen?
Für die neue Nutzung einer bereits industriell genutzten Fläche ist ein Zeitraum von mindestens drei bis fünf Jahren erforderlich. Hinzu kommt der Zeitbedarf für das Anwerben eines geeigneten Nachnutzers.
In dieser Zeit müssen von Rückbau über Umbau oder (Teil-)Abriss bis zum letztlichen Neubau eine Vielzahl an Schritten durchlaufen werden. In dieser Zeit können für diese Flächen keine Einnahmen erzielt werden. Damit fehlen wesentliche Beiträge zur Finanzierung und zum Betrieb der gemeinsam genutzten Infrastruktur und für Dienstleistungen (Energie, Werkschutz, Werkfeuerwehr, Kantine u.v.m.). Dies würde die Standortstabilität schwächen.
Ansiedlungen auf neuen Flächen können hingegen parallel und ohne Auswirkungen auf die bestehenden Unternehmen realisiert werden. Dies sichert die Finanzierungsbasis der Infrastruktur für den Standort insgesamt.
Was kostet die Nutzbarmachung des Geländes ungefähr?
Die Kosten für die Nutzbarmachung des Geländes, d.h. für den gesamten Prozess bis zur Herstellung eines baureifen Zustandes werden nach derzeitigem Kenntnisstand auf ca. 30 Mio. Euro geschätzt. Die Schätzung erfolgte unter der Annahme, dass während der Herrichtung keine weiteren unvorhergesehenen Kosten entstehen. Diese Investitionssumme entspricht in etwa dem Wert, den das Gelände nach der Nutzbarmachung hätte.
Bildnachweis, Quellen:
- Foto: Mainsite GmbH & Co. KG